ENTGIFTUNG/AUSLEITUNG
Ausleitungsmaßnahmen und Entgiftungskuren gehören schon lange zu den wichtigsten Säulen der Naturheilkunde. Ziel ist es, den Körper bei der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Schadstoffen, die sich beeinträchtigend auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken, zu unterstützen.
Normalerweise ist ein gesunder Organismus mit einem reibungslos funktionierenden Stoffwechsel in der Lage, Stoffaufnahme und Ausscheidung so zu regulieren, dass ein gesundes Gleichgewicht erhalten bleibt. Leider stören heutzutage unsere Lebens- und Umweltbedingungen dieses empfindliche Gleichgewicht oft erheblich. Oftmals sind Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel erste Auslöser für die Einlagerung sogenannter Schlacken. Einige toxische Schadstoffe, wie zum Beispiel das Quecksilber aus Amalgamfüllungen, sind nur schwer ausscheidungsfähig. Sie blockieren wichtige Stoffwechselabläufe im Körper und lagern sich in Zellen oder Bindegewebe ab.
Ausleitungs- und Entgiftungskuren dienen der grundsätzlichen Umstimmung des Organismus, drosseln die Erkrankungsbereitschaft und wirken sich insgesamt regenerierend und vitalisierend auf den Menschen aus.
INDIKATIONEN
- Vorbeugend als Frühjahrs- oder Herbstkur zur allgemeinen Stoffwechselentlastung
- Bewegungsmangel und Fehlernährung
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schlafstörungen
- Lebensphasen mit besonderen körperlichen oder seelischen Belastungen (Stress, Kummer, Trauer)
- Depressionen
- Verstimmtheit
- Hormonelle Erkrankungen
- Chronische Erkrankungen
- Chronische Entzündungen
- Eiterungen z.B. Mandeln, Zähne, Nasenebenhöhlen, Kieferhöhlen
- Erkrankungen der Schleimhäute und Gelenke
- Darmbelastungen, wie Verstopfung oder Pilzinfektionen
- Nach Entfernung toter Zähne oder Amalgamfüllungen
- Berufliche Belastung mit Metallstaub, Lösungsmitteln, Farben, Chemikalien, etc.
- Medikamente, Alkohol oder Zigaretten im Übermaß
DIE ENTGIFTUNG
Entgiften, das bedeutet Problemstoffe mobilisieren, binden und zur Ausscheidung bringen. Dabei steht an erster Stelle eine Anregung der Funktion der Ausscheidungsorgane durch pflanzliche oder homöopathische Arzneien. Meist werden im Wechsel Mittel für Leber, Niere, Lymphe sowie ein weiteres Mittel für die Toxinausscheidung verordnet. Wenn nötig muss die Darmtätigkeit angeregt werden. Neben den Mitteln gehören ausreichend Bewegung (Lunge), möglichst gesunde Kost, sowie ausreichend Flüssigkeit, am besten in Form von stillem Wasser und Kräutertees zur 6 bis 12 Wochen dauernden Kur.
Die Naturheilmittel bieten eine Fülle von Möglichkeiten individuell zu rezeptieren. In einigen Fällen erfolgt vor der eigentlichen Entgiftung eine aufbauende, sogenannte roborierende Therapie, um den Organismus oder einzelne Organe zu stärken. Dieses können Kräftigungs- und Aufbaumittel oder auch Vitamine, Spurenelemente oder Mineralien sein.
Bei chronisch Kranken sollte die Kur in einer möglichst beschwerdefreien Zeit erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen gering zu halten.
Berücksichtigt wird immer die Konstitution. Sensible Menschen brauchen sanfte Arzneien, wie es zum Beispiel die spagyrischen Mittel. Robustere Naturen hingegen benötigen deutliche Reize, um die Ausscheidung und Entgiftung in Gang zu bringen.
NEBENWIRKUNGEN
Bei einer gut gewählten Therapie und ausreichender Trinkmenge sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten. Auftretende Beschwerden lassen sich durch eine Anpassung der Dosierung leicht beheben.
Veränderungen von Geruch, Farbe oder Menge von Schweiß, Urin und Stuhl sind Zeichen der vermehrten Ausscheidung von Schadstoffen und gehören zu den erwünschten Nebenwirkungen.
MEDIKAMENTE
Die meisten Mittel sind als Tropfen verfügbar. Man kann 3 x täglich die angegebene Tropfenmenge in etwas Wasser gelöst einnehmen oder man gibt die Dosis für den ganzen Tag in 1,5 l stilles Wasser und trinkt diese über den Tag verteilt. Auch Globuli als Entgiftungskur praktisch und mitnahmefreundlich sind möglich. Gelegentlich ist die Gabe der Arzneien als Injektion, Infusion oder die Kombination mit Eigenblut sinnvoll.
AUSLEITENDE MASSNAHMEN ALS ERGÄNZUNG ZUR ENTGIFTUNG
Hierbei handelt es sich um eine Stimulierung des Stoffwechsels durch eine Reiztherapie oder ausleitende Maßnahmen. Begleitend eingesetzt können sie den Umstimmungsprozess fördern. Bewährt haben sich unter anderem der
Aderlass, das Schröpfen, die Schröpfmassage, und das Baunscheidtverfahren.
NACH DER ENTGIFTUNG
Man kann davon ausgehen, dass durch eine Ausleitungs- und Entgiftungskur eine deutliche Besserung der vorhandenen Beschwerden zu erwarten ist. Im Organismus sind die Kräfte der Selbstregulation in Gang gesetzt worden, sodass die Lebensenergie wieder freier fließen kann. Manchmal ist durch die Kur auch eine lange bestehende Regulationsstarre aufgehoben und eine weitere Behandlung, zum Beispiel mit einem Konstitutionsmittel, kann beginnen.